Beispiele Content Creation: Reisetexte

 

„Wo die wilden Esel wohnen: Zu Besuch in der Westernstadt Oatman, Arizona“

…Pünktlich zum Frühstück versammeln sie sich an der Eingangstür des General Store, so als warteten sie auf ihre bestellten Sonntagsbrötchen. Lange müssen die Drei nicht warten, das erste Futterpaket wechselt bereits nach 5 Minuten den Besitzer. Nebenan vor dem Saloon macht ein weiterer Casanova einer Vorübergehenden schöne Augen – mit Erfolg. Eine Möhre hier, ein Leckerli da – die Esel lassen es sich gut gehen in Oatman, der alten Goldgräberstadt in den Black Mountains von Arizona.

„Burros“ nennen die Einheimischen die grauhaarigen Gesellen mit den langen Ohren und dem unwiderstehlichen Blick. Goldgräber brachten sie einst hierher als Lastentiere für die Arbeit in den Minen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte Oatman zu den drei größten Goldabbaugebieten Arizonas. Bald führte auch die neu geschaffene Route 66 durch die Stadt, was ihr noch einmal einen Aufschwung brachte. Doch der Boom hielt nicht lange an. Die letzten Minen schlossen in den 1940er Jahren und eine neue Umgehungsstraße von Kingman nach Needles hielt die Menschen fern. Um 1950 lebten von den einst über 10.000 Einwohnern nur noch 63 hier, Oatman wurde beinahe zur Geisterstadt.

Zu jenen, die nicht weg wollten, zählten auch die Esel, die man in den Bergen freiließ, als man keine Verwendung mehr für sie hatte. Seither lassen sich die zahmen Wilden regelmäßig im Ort blicken, bummeln die historische Hauptstraße entlang und lassen sich verwöhnen. Mittlerweile nicht mehr nur von den Einheimischen, denn der Mythos Route 66 ist zurückgekehrt und mit ihm die Touristen…

 

„Big Bend Backcountry – Unterwegs im Hinterland von Texas“

…Alpine, Texas. Ein 6000-Seelen-Ort im Nirgendwo der westtexanischen Hochwüste, 800 Kilometer von Dallas und 600 Kilometer von San Antonio entfernt. Die wenigen Straßen, die hierher führen, sind spärlich befahren. Hier und da ein Pickup, sonst nur Einsamkeit und ein Horizont, der einfach nicht aufhören will.

Hierher kommt niemand einfach so durch Zufall. Wer die zehn Stunden Fahrt durch die karge, staubtrockene Einöde des texanischen Hinterlandes auf sich nimmt, tut das auch nicht, weil man Alpine unbedingt gesehen haben muss. 98 Prozent der Fremden bleiben nur kurz, um sich und das Auto aufzutanken sowie Lebensmittel und – in der Hitze lebenswichtige – Getränke einzukaufen. Dann zieht es sie weiter, in den abermals 150 Kilometer südlicher gelegenen Big Bend Nationalpark, einen der abgelegensten und größten, aber auch menschenleersten Nationalparks der USA.

Auf einer Fläche von 3300 Quadratkilometern schützt er Teile der bis weit nach Mexiko reichenden Chihuahua-Wüste. Über Hochebenen und flache Strauchwüsten erstreckt sich das geschützte Gebiet, aber auch tiefe Canyons, die bewaldeten Berghänge der Chisos Mountains sowie fruchtbare Flusstäler finden sich im Park. Benannt ist Big Bend nach der großen Biegung, die der mächtige Rio Grande hier in die Wüste schlägt. Der Fluss bildet innerhalb der Parkgrenzen auf 400 Kilometern zugleich die Grenze zwischen Mexiko und den USA – ein breites, grünes Band, das sich wie eine Oase inmitten der Chihuahua-Wüste ausbreitet.

Doch was genau erwartet einen in diesem Niemandsland, wo sich einst Apachen und Commanchen Gefechte lieferten, Banditen und Viehdiebe untertauchten und Goldsucher auf dem Weg nach Kalifornien vorbeizogen?…